Altra Lone Peak 5

Erfahrungsbericht zum Trailrunning-Schuh Lone Peak 5 von Altra

Altra Lone Peak 5

Neuer Schuh, neues Glück oder wie heisst es so schön. Aber naja. So neu ist er inzwischen gar nicht mehr. Es gibt inzwischen sogar schon den Nachfolger Lone Peak 6.
Da ich schon seit letztem Frühjahr mit dem Inov8 Terraultra 270 einen Schuh mit
0-Sprengung im Einsatz habe, sollte dies auf jeden Fall der nächste Schuh auch wieder haben, also keine Sprengung.

Durch das ganze Barfuß gehen und laufen hat sich auch mein Fuß inzwischen etwas verändert und mag mehr Platz haben. Daher standen dann zwei Hersteller zur Auswahl. Geworden ist es der Altra Lone Peak 5. Dieser hat eine breite Zehenbox, 0-Sprengung und eine grob profilierten Sohle, was gerade fürs Trailrunning Pflicht ist.

Ich hoffe immer, dass ich einen guten Allround Schuh erwische, der für den Einstieg zum Schotter-/Kiesweg und Trail, sich auch auf Asphalt gut läuft, da ich nicht noch mehr Schuhe im Einsatz oder Schrank stehen haben möchte.

Als der Schuh zu Hause ankam, wurde er natürlich gleich unter die Lupe genommen. Die Farbauswahl für den Lone Peak 5 ist jetzt nichts extravagantes, sondern wie ich finde eher dezent. Es gibt insgesamt 6 verschiedene Farben zur Auswahl und ich hab mich für MAJOLICA BLUE entschieden.

Durch die breitere Zehenbox sieht der Schuh jetzt nicht so sportlich aus wie andere Trailrunning Schuhe, aber das ist ja zweitrangig. Er muss Spaß machen, er muss am Fuß gut sitzen und im Gelände guten Grip bieten.

Ich bin dann gleich mal in den Lone Peak 5 reingeschlüpft und war erst einmal überrascht. Es war gefühlt, als ob ich in ein weiches Wattekissen schlüpfe. Das bin ich nicht gewohnt. Der Fersenbereich ist definitiv flexibler und nicht so starr wie bei allen anderen Laufschuhen die ich bisher hatte, aber nicht unangenehm. Wie sich das im Trail anfühlt kommt später. Ebenso das Fußbett fühlt sich weicher an, was für mich bedeutet, dass der Lone Peak 5 mehr Dämpfung besitzt als z.B. der Inov8 Terraultra 270.

Der Schuh hat ansonsten noch eingearbeitet Ösen und Schlaufen um Gamaschen zu befestigen, welche ein Eindringen von Schmutz und Steinchen in den Schuh verhindern. Wobei ich beim Laufen bis dato noch nicht häufig das Problem hatte und somit keine Gamaschen im Einsatz habe. Aber es ist ein nettes Gimmick.

Auf geht’s zum ersten Testlauf. Rein in die Schuhe und diese genschnürt. Hier kommt kein Zugsystem o.ä. zum Einsatz sondern ganz klassisch Schnürsenkel. Das ist Geschmacksache, aber inzwischen hab ich mich daran gewöhnt. Da es ja unterschiedlichste Schnürtechniken gibt, kann das eventuell auch für den ein oder anderen Läufer von Vorteil sein, da so die Schnürung besser an den Fuß angepasst werden kann. Aber eine Doppelschlaufe ist auf alle Fälle notwendig, da diese sonst in kürzsetser Zeit wieder aufgehen.

Der erste Lauf ging auf meine Hausberg Runde, die ich von 5 – 25 Kilometern beliebig zusammenstellen kann. Nach den ersten 4 Kilometern hat sich dann alles so gut angefühlt, dass ich mich auf die Runde mit gut 15 Kilometern und 350 Höhenmetern gewagt hatte. Hier besteht die Strecke zu 80% aus Forststraßen (Kies- und Schotterwege) und der Rest aus asphaltierter Straße.

Gleich beim ersten Lauf war kein Engegefühl vorhanden, was durch die große Zehenbox (Footshape Toe Box) zu verdanken ist. Nachdem ich eh schon viel in Laufsandalen oder Barfuß unterwegs bin ist das weite Gefühl und der Mehrplatz für die Zehen sehr angenehm und nicht störend. Der Grip auf den Wegen war super und der Schuh trägt sich angenehm.

Meine größte Runde war mit 22 Kilometern und gut 1100 Höhenmetern die längste, welche ich mit dem Lone Peak 5 bist dato gelaufen bin. Da war dann aber wirklich alles dabei und es wurde einiges von dem Schuh abverlangt.
Es ging über Forststraßen bergauf und bergab, es wurden ruppige Wurzeltrails gemeistert, Bäche durchquert und auf verblockten Wegen von Stein zu Stein gesprungen. Vereinzelt waren matschige Passagen dabei und somit ist jede Wegbeschaffenheit unter die Stollen gekommen. Halt. Zum Einsatz auf Schnee und Eis ist es nicht gekommen, daher kann ich dazu nichts schreiben.

Der Altra Lone Peak 5 hat jetzt inzwischen etwas über 250 Kilometer auf den Sohlen. Diese sind Laufend in der Ebene, auf Trails und Forststraßen zusammen gekommen, sowie auf Wanderungen im Flachland und in den Bergen.

Was halte ich jetzt von dem Lone Peak 5?
Für meinen Geschmack hat er zu viel Dämpfung. Es ist zwar im ersten Moment angenehm, aber ich erhalte da zu wenig Feedback vom Untergrund, was mir nicht ganz so gut gefällt. Dann ist da noch die extrem weiche Ferse. Das ist etwas, was in meinen Augen gar nicht geht. In der Ebene und auf Forststraßen komme ich zwar gut klar damit, aber gerade wenn es technisch wird habe ich kein all zu großes Vertrauen in den Halt des Schuhs. Auch wenn der Grip der Sohle echt top ist, ist bei mir die Freude beim schnelleren bergablaufen nicht so richtig aufgekommen.
Ansonsten ist die Verarbeitung des Schuh äußerlich absolut Spitze, die Haltbarkeit der Stollen / Profils an der Sohle macht einen langlebigen Eindruck. Allerdings finde ich es nicht gut, dass sich nach so kurzer Zeit schon der Fersenbereich innen aufreibt.


Die Ösen für die Gamaschen ist auf alle Fälle ein nettes Upgrade am Schuh, was ich zuvor bei noch keinem Schuh hatte. Allerdings habe ich dato auch noch keine bzw. wenig Probleme mit Steinchen im Schuh und daher keinen Nutzen von den Ösen.
Was mir aber besonders gut gefallen hat ist die breite Zehenbox. Das ist der Punkt, in der der Schuh für mich am meisten gepunktet hat.
Der Lone Peak 5 wird natürlich weiter angezogen, allerdings eher für Strecken auf Schotterwegen, die nicht technisch anspruchsvoll sind. Ansonsten auf meinen Wanderungen in den Bergen kann er ebenfalls am Fuß bleiben.

Der Schuh wurde von mir selbst gekauft und meine Erfahrungen damit sind ehrlich und in keinster Weise beeinflusst worden.

Euer Andy

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