Nachdem Ende Sommer ein Gravelbike bei mir eingezogen ist, kann ich euch meine erste Tour damit nicht vorenthalten.
Ich war mir nicht sicher, welche Strecken ich damit wirklich bewältigen kann und wie schnell ich die Kilometer damit runterspule, daher bin ich einfach drauf losgefahren.
Es sollte von allem ein bisschen dabei sein und daher ging es erst einmal am Wirtschaftsweg entlang nach Habach, um mich warmzufahren. Hier kam dann der erste Anstieg zur Höhlmühle, welcher gefühlt ganz schön flott bewältigt war. Im Hintergrund kann man schön über das kleine Örtchen blicken. In einem Mix aus auf und ab geht es über die wenig befahren Seitenstraße weiter Richtung Murnau. Vorbei an kleinen Bachläufen, an Kühen und Pferden und wunderschönem Blick in die Voralpen. Nach einer kurzen Abfahrt geht’s nochmal knackig hochwärts und am Scheitelpunkt sieht man den höchsten Berg Deutschlands thronen, die Zugspitze.
Bis hier bin schon echt positiv überrascht und um einiges flotter unterwegs als mit dem Mountainbike. Jetzt geht es auf die etwas längere rasante Abfahrt nach Hagen. Die Bauernhöfe und Bäume fliegen nur so an mir vorbei und das grinsen in meinem Gesicht wird immer breiter.
Jetzt sind etwa 13 Kilometer runter und jetzt bieg ist dann mal lieber wieder in die andere Richtung ab und fahre in Richtung Froschenhausener See. Diesen sehe ich allerdings nur aus der Ferne, dafür geht es aber am ebenfalls schön gelegenen Riegsee entlang. Vom Campingplatz, den ich auf der Runde durchfahre, hat man dann ein schönes Panorama über den See und dahinter in die Berge.
Nachdem ich den Campingplatz und den See im Rücken habe geht es durch das Örtchen Hofheim und dann weiter auf einer Nebenstraße rüber nach Obersöchering. Hier ist dann die Überlegung was ich mache. Auf der Uhr steht aktuell erst gut 20 Kilometer und noch nicht einmal eine Stunde Fahrzeit. Da muss ich die Runde schon noch etwas ausdehnen.
Über die Söcheringer Filze geht es vorbei an kleineren Seen und man landet direkt am Bauernhofmuseum in Reinthal. Naja. Heute wird nicht genascht, auch wenn die Kuchen dort echt lecker sind. Heute bin ich richtig im Flow und die Beine wollen mehr.
Weiter geht es über kleine Weiler, durch Wälder und durch die kleinen Nebenstraßen trifft man sehr sehr selten auf Autos. Nachdem ich dann am Rande Antdorfs angekommen bin hab ich aber irgendwie immer noch nicht genug und biege nicht Richtung Heimat ab, sondern trete weiter kräftig in die Pedale zu den Osterseen in Iffeldorf.
Hier darf ich mich durch die Menschen- und Automenge wuseln. Hier gibt es glaub ich keine Jahreszeit, zu der nicht viel los ist. Abermals stellt sich mir dann die Frage, wo ich lang fahren möchte. 38 Kilometer und die Beine sind noch Ok, die Kondition noch vorhanden und schwups bin ich links abgebogen und lasse den Golfplatz neben mir vorbeizischen. Vorbei an den Badeplätzen des Eizenberger Weihers geht’s ab zum Häuslbräu. Hier könnte man glatt beim Duft des Schweinebratens zum anhalten gezwungen werden. Aber heute nicht. Es geht weiter am Radweg entlang in Richtung Penzberg. Einmal wird kurz die Straße überquert und wir können auf dem Schotterweg dem Damm entlang der Loisach folgen, bis wir am Klärwerk rauskommen.
Hier wurde nochmal richtig Fahrt aufgenommen, umso schnell wie möglich an der Geruchswolke vorbeizukommen. Kurz darauf kommt der kurze knackige Anstieg am Umspannwerk. Hier merke ich das die Beine sich langsam leeren und sie sich schwer anfühlen. Aber nichtsdestotrotz fahre ich nicht gerade nach Hause, sondern nehme noch meine restlichen Reserven und pedaliere das Gravelbike nach Bichl, um hier dann über das Bichler und Sindelsdorfer Moos wieder zurück zum Startpunkt zu kommen.
In Summe waren es dann doch 65 Kilometer und gut 300 Höhenmeter und ich bin dann doch erleichtert, als ich vom Bike gestiegen bin. Ich musste es ja wieder übertreiben, aber mit der ersten Tour war ich super zufrieden. Auch wenn ich hier schon vieles mit dem Mountainbike gefahren bin, sind genau diese Touren das richtige zum graveln. Es ist alles dabei, von leichten Bergen, Teerstraßen sowie Schotterpisten. Perfekt.
Wenn ihr noch weitere Details zur Tour und den GPS-Track möchtet, dann schaut hier:
Ich wünsche euch viel Spaß beim Nachfahren.
Euer Andy