Ein traumhafter Spätsommertag war angesagt und es sollte wieder mal ein Gipfel angepeilt werden, auf dem wir noch nicht gewesen sind.
Es sollte der Geierstein werden, denn der stand schon lange auf unserer Liste, zumal er von der Anreise her recht kurz ist.
So ging es morgens los nach Lenggries zum Wanderparkplatz nahe Schloss Hohenburg.
Nachdem wir das Schloss, was bis heute noch eine staatlich anerkannte Mädchenschule ist, hinter uns gelassen haben, sind wir zum Schlossweiher gekommen. Bis hier war es noch ein breiter Kiesweg, welcher hier dann in den Steig zum Geierstein über geht. Meist verläuft der Weg hier im schattigen Wald, was uns gerade bei heißen Temperaturen zu gute kommt. Der Weg wird zunehmend steiler und fordert ganz schön unsere Kondition. Die Schweißperlen beginnen mir ins Gesicht zu laufen, was jetzt nicht gerade selten vorkommt, aber dem kleinen Berg würde man das gar nicht zutrauen, wenn man ihn vom Tal aus sieht.
Auch wenn es nur einen Weg hier hoch gibt, muss man allerdings die Wegmarkierungen gut im Blick haben, da man den Pfad nicht immer gut erkenne kann. Also lieber einmal zu viel versichern ob man noch dort unterwegs ist, wo man auch sein soll.
Unterwegs gab es einen kleinen Abstecher zu einem traumhaften Platzerl mit noch schönerer Aussicht. Hier muss man allerdings die Augen gut offen halten, denn den Abzweig kann man leicht übersehen.
Der weitere Weg wurde dann nochmal etwas beschwerlicher und ab und an kamen auch die Hände zum Einsatz. Nachdem ich es selbst nicht so mit der Höhe und leicht ausgesetzten Wegen habe, halte ich hier meinen Blick nur noch auf den Fels und konzentriere mich auf das, was ich zu machen habe.
Kurz darauf sind wir dann am Gipfel angekommen und außer 3 weiteren Wanderern war nichts los.
Nach einem netten Plausch und kleiner Stärkung ging es dann weiter in Richtung Fockenstein. Hier wurde es kurz nach dem Gipfelkreuz nochmal etwas ausgesetzter. Das ganze dann auch noch bergab, wobei mich wieder so ein leicht flaues Gefühl überkommen hatte. In diesem Fall heißt es nen kühlen Kopf bewahren und vorsichtig weiter gehen. Zur Not setz ich mich halt auf meinen Hintern und geh so vorsichtig weiter.
An sich schaut das auf den Fotos immer nicht so gravierend aus und wenn es hier links und rechts nicht weit runtergehen würde, dann wäre das alles kein Problem, aber da merkt man wieder was einem der Kopf für Probleme machen kann.
Man merkt aber wenn man so etwas häufiger geht, dass man man viel viel sicherer wird und die „Angst“ etwas schwindet.
Klar, die Tagesform kommt in solchen Fällen auch dazu, aber eins ist immer wichtig. Vorsichtig sein und abschätzen ob man den Weg gehen kann oder ob man lieber umdreht. Das ist auch absolut nicht peinlich, denn das eigenen Wohl geht immer vor.
Und sobald die etwas schwierigeren Passagen vorbei waren, ging es wieder auf wunderschönen Trails weiter. Wir folgten der ganzen Zeit den Wegweisern Richtung Fockenstein / Hirschtalsattel und konnten uns somit dann eigentlich kaum verlaufen. Die Wege dahin könnten nicht unterschiedlicher sein. Mal schmal und kiesig, dann mal wieder auf weichem Erdboden und Matsch und dann wieder über Wurzelteppiche. Also langweilig wurde es auf der Tour sicherlich nicht.
Nach einiger Zeit sind wir dann am Abzweig zum Fockenstein gekommen, an dem wir überlegen mussten, ob wir den Gipfel noch mitnehmen wollen oder ob wir Richtung Hirschbach wollen.‘
Ein paar Meter sind wir noch gegangen, um eine ausgiebige Pause zu machen und die Ruhe und die Aussicht zu genießen.
Ein paar Meter ging es dann den Weg wieder zurück und sind dann in Richtung Neuhüttenalm weiter gewandert. Hier kann man sich dann noch mit kühlen Getränken versorgen. Entweder bei der Sennerin selbst, oder wenn niemand hier ist via Selbstbedienung.
Wir sind allerdings weiter marschiert. Hier ging es nämlich direkt in Richtung Hirschtalsattel. Die Wege blieben nun breit aber nach wie vor schön Abwechslungsreich und gefühlt ist man hier komplett alleine unterwegs. Ob es an der Jahreszeit liegt oder an der Länge der Tour? Keine Ahnung, aber mir gefällts wenn man nicht mit unzähligen anderen Menschen im Gänsemarsch hintereinander herwatscheln muss.
Am Sattel angekommen ging es ab jetzt dem Hirschbach folgend bis zum Wanderparkplatz ins Tal zurück. Am Auto angekommen hieß es dann raus aus den Schuhen und ab auf die Heimfahrt.
Und noch mehr Infos zur Tour und den GPS-Track findet ihr wieder hier.
Ich wünsche euch auf jeden Fall viel Spaß beim nachwandern, aber seid bitte vorsichtig, denn es sind schon ein paar Stellen dabei, die im Falle eines Sturzes ins Auge gehen können.
Euer Andy