Die 100 sind geknackt

Die 100 sind geknackt!!!!

Seitdem ich auf dem Fahrrad sitze, sind die 100km nur 1x geknackt worden und das war am ersten Tag meiner Transalp 2009. Seitdem hab ich mich an die magische Grenze von 2-stellig auf 3-stellig nicht mehr ran gewagt.

Vor einigen Jahren habe ich mich zwar mal zu Hause an den PC gesetzt, Touren geplant und dabei war eine, bei der ich dann über die Distanz von 100km gekommen bin. Die Tour sollte einmal um meine Hausberge führen, vorbei an malerischen Seen, entlang an wilden Flüssen und immer wieder mit Blick auf die Berge der Voralpen.
Die Runde hab ich dann immer wieder in meinen Vorrat 
von geplanten Touren gesehen, aber umsetzen wollt ich sie dann doch nie bzw. die Ehrfurcht davor war immer zu groß.

Dieses Jahr sollte es aber anders sein. Nachdem ich mit meiner Achillessehne noch immer leichte Probleme habe und daher meine Laufziele in die Ferne gerückt sind, mussten andere Herausforderungen her und da war doch der 100er genau das Richtige.

Anfang Juli hab ich zu Hause mein Vorhaben erzählt und gleich am Samstag nach dem Gespräch war ein traumhafter Sommertag vorhergesagt und das Ziel wurde in Angriff genommen.

Morgens noch gemütlich mit der Familie gefrühstückt, dann den Rucksack gepackt und gegen 09:30 Uhr hatte ich mich dann aufs Gravelbike geschwungen und das Abenteuer konnte beginnen.

Über asphaltierte Wege ging es durch das Kochler Moos am Kochelsee vorbei zu meinem Hauptanstieg des Tages. Dem Kesselberg. Mit dem gesamten Wochenendverkehr schraubte ich mich die gut 250hm bergauf bis ich vom Kesselbergsattel dann die Abfahrt mit Blick auf den Walchensee genießen konnte.

Nachdem ich aber nicht die ganze Zeit im Autokorso fahren wollte, ging es gleich am Ende des Berges links weg und ich fuhr gut 1/3 über Schotterstraßen entlang der bayrischen Karibik. Am Südufer ging es dann auf geteerter Mautstraße, dass nächste Drittel weiter. Hier wurde dann die erste Rast eingelegt und das Panorama über den Walchensee zum Herzogstand und Jochberg genossen.

Nach der kurzen Erholung ging es dann auf Kies- und Radwegen weiter nach Wallgau. Mit Blick ins Karwendel wäre ich zwar gerne geradeaus weiter gefahren, aber ich musste für meine Runde ich die nächste Mautstraße abzweigen. Hier strampelte ich dann gut 12 Kilometer, überwiegend mit leichtem Gefälle an der Isar entlang. Hier ist sie noch schön unberührt und der Abschnitt ist noch einer der letzten Wildfluss-Landschaften der Alpen. Um dies genießen zu können hab ich dann nach gut 55 Kilometern und der Hälfte der Strecke ein schönes Fleckchen entdeckt und die Beine ins Wasser gestellt. Brrrrrr. Doch ganz schön kalt, aber die Erfrischung tat richtig gut.

Mit traumhafter Natur um mich herum ging es weiter. Mit vielen anderen Radlern und vereinzelten Autofahrern ging es zum Ende der Mautstraße und dann weiter, an der zum Glück recht wenig befahrenen Bundesstraße nach Fall. Dort hab ich mich dann im Biergarten etwas gestärkt, bevor es zum wunderschönen Sylvensteinspeicher weiterging. Nachdem ich über die große Staumauer gefahren bin, ging es dann kurz durch einen Tunnel für Fußgänger und Radfahrer abwärts nach Lenggries. Immer entlang der Isar war das schon richtig schön.

Auf der Strecke Richtung Bad Tölz haben sich dann aber bei etwa Kilometer 75 leichte Krämpfe in den Oberschenkeln ein-geschlichen. Da kam mir dann an der Isarburg eine kurze Pause ganz gelegen. Dort konnte ich in der Zeit dann ein paar Schlauchbootakrobaten beim überwinden der Wildwasserstelle zuschauen, wie sie ihr können unter Beweis stellen durften. 

Weiter ging es dann vorerst in etwas leichterem Gang und die Krämpfe kamen zum Glück nicht mehr wieder. Am Rande von Bad Tölz angekommen durfte ich dann auf mir gut bekannten Wegen weiter nach Bad Heilbrunn fahren. Kurz vor Bichl hab ich dann die 100er Marke geknackt und mit einem kurzem Jubelschrei pedalierte ich über die Filze zurück nach Hause. Überglücklich war ich dort nach insgesamt 112 Kilometern und ca. 1000 Höhenmetern wieder angekommen.

Was für ein Tag, was für eine Tour. Die Ängste vor dieser 3-stelligen Zahl waren wieder größer, als es in Wirklichkeit war. Es war ein so schönes Erlebnis und man sieht wieder was Mensch und Körper in der Lage ist zu leisten. Für mich ergeben sich mit dieser Zahl, mit den Erfahrungen aus diesem Tag, wieder neue Möglichkeiten in der Tourenplanung und ich kann neue Gebiete erkunden und Zeit in der Natur verbringen.

Ich hoffe ich konnte euch ein bisschen mit auf meine Reise mitnehmen und euch ermutigen eure gesteckten Ziele versuchen zu erreichen. Etwas Ungewissheit wird immer dabei sein, aber traut euch, ihr werdet es schaffen und wenn nicht, dann werdet ihr daran wachsen.

Anbei wie gewohnt findet ihr hier die Tour für weitere Infos und den GPX-Track als Download.

Viel Spaß beim radeln.

Euer Andy

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